Welche Arten von Kreativität gibt es?

Kreativität spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Innovation und Problemlösen zu fördern. Die verschiedenen Arten von Kreativität zu verstehen, kann Unternehmen dabei helfen, eine vorteilhafte Kultur für Innovationsprogramme zu schaffen. Allerdings denken manche, dass Kreativität angeboren ist, so wie blaue Augen: Entweder man wird damit geboren oder nicht.

Bist du in der 3. Klasse in Kunst durchgefallen? Oder fühlst du dich kreativer, wenn du die Linien gerade zeichnest oder mit Zahlen jonglierst? Kreativität ist nicht nur etwas für Malerinnen oder Wortschöpfer. Wusstest du, dass 98 Prozent der Fünfjährigen auf eine geniale Weise kreativ sind? 

Im Wesentlichen geht es bei der Kreativität darum, etwas zu schaffen. Und dazu gibt viele Möglichkeiten. Schauen wir uns ein paar Arten von Kreativität an, damit du sie bei deiner eigenen Problemlösung erkennen und nutzen kannst.

1. Divergente Kreativität

Divergente Kreativität steht für die Fähigkeit, in kurzer Zeit eine Vielzahl von Ideen, Lösungen und Perspektiven zu entwickeln. Dazu gehört es, über den Tellerrand hinauszuschauen, unkonventionelle Ansätze zuzulassen und auch exotischen Ideen ohne Unterscheidung Tür und Tor zu öffnen.

In einem Innovationsprogramm hilft die divergente Kreativität dabei, anders zu denken und neue Lösungen zu finden, aus denen oft bahnbrechende Ideen entstehen. Die eigentliche Stärke der divergenten Kreativität liegt in der schieren Anzahl der Ideen, die sie hervorbringt. Frei nach der Devise: je mehr, desto besser. Eine Idee führt in exponentieller Weise zu weiteren Ideen.

 

2. Konvergente Kreativität

Konvergente Kreativität konzentriert sich darauf, die vielversprechendsten Ideen oder Lösungen, die durch divergentes Denken entstanden sind, zu verfeinern und auszuwählen. Wichtig dabei sind kritisches Denken, Bewertung und die Fähigkeit, die beste Vorgehensweise zu erkennen. Bei diesem Prozess geht es darum, die Zukunft zu gestalten: Optionen werden ausgeschlossen, bis nur noch die praktikabelste aller möglichen Entwicklungen übrig bleibt.

Konvergenz hat heutzutage einen schlechten Ruf. Doch auch diese Art von Kreativität hat einen Platz in einem Innovationsprogramm. Konvergente Kreativität hilft dabei, Ideen zu priorisieren und konsolidieren. Daraus entstehen machbare und effektive Lösungen. Eine Wahrsagerin im Team zu haben, ist wie jemanden zu haben, der die Zukunft vorhersagen kann und sagt: «Wenn du dies tust, wird die Zukunft so aussehen ...»

3. Laterale Kreativität

Bei der lateralen Kreativität geht es darum, Verbindungen zwischen scheinbar nicht miteinander verbundenen Konzepten oder Bereichen herzustellen. Sie nutzt Analogien und Metaphern, um neue Ideen zu entwickeln, und verhindert gleichzeitig «Echokammern», in denen kein Platz für neue Daten ist.

In einem Innovationsprogramm unterstützt die laterale Kreativität den Menschen, Ideen aus verschiedenen Quellen zu gewinnen und Wissen aus unterschiedlichen Bereichen zu nutzen. Sie hilft auch dabei, einzigartige Lösungen für schwierige Probleme zu finden.

 

4. Emotionale Kreativität

Die emotionale Kreativität nutzt die Kraft der Gefühle, um Ideen und Erfahrungen auf besondere und sinnvolle Weise auszudrücken. Man ist in der Lage, seine Gefühle zu verstehen und zu nutzen, um zu inspirieren und effektiv zu kommunizieren. Das Buch «Mehr Wert» von Daniel Pink hat einen vielsagenden Untertitel: «Die Kunst, gefragt zu sein». Das Wort Emotion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet bewegen oder begeistern. Und wer begeistert, macht sich gefragt.

In einem Innovationsprogramm fördert die emotionale Kreativität das Einfühlungsvermögen, verbessert die Zusammenarbeit und treibt die menschzentrierte Gestaltung voran. Sie sorgt für eine echte Verbindung zu Kundinnen und Kunden und schafft für das Team einen Sinn, der über das reine Absitzen der Arbeitszeit hinausgeht.

 

5. Adaptive Kreativität

Adaptive Kreativität bezeichnet die Fähigkeit, sich an veränderte Umstände oder Einschränkungen anzupassen und innovativ zu handeln. Dazu gehört, dass man bei der Suche nach Lösungen flexibel, einfallsreich und widerstandsfähig ist. Das ist sozusagen wie bei einer Katze, die immer auf den Pfoten landet, wenn sie fällt.

In einem Innovationsprogramm hilft die adaptive Kreativität, mit Ungewissheit umzugehen, Herausforderungen anzunehmen und die Vorgehensweise schnell an die Gegebenheiten anzupassen. Probleme werden dadurch agil gelöst und es wird eine kontinuierlichen Verbesserung angestrebt.

 

Nächste Schritte:

Jede Art von Kreativität kommt einem Innovationsprogramm zugute, indem sie ein Multiversum an Möglichkeiten bietet. Dies ist jedoch nur ein Teil des Prozesses. Der nächste Schritt könnte darin bestehen, einen Prototyp für eine Lösung zu entwerfen oder einfach mal das Büro zu verlassen, um spazieren zu gehen. Auf jeden Fall ist es wichtig, Feedback zu erhalten, um eine praktikable Lösung zu finden.

 

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