Was ist Intrapreneurship und welche Vorteile bietet es?
Bevor wir euch konkrete Beispiele nennen, möchten wir zuerst die Bedeutung des Begriffes Intrapreneurship klären. Klingt ein bisschen nach dem englischen Lehnwort Entrepreneur oder Entrepreneurin: Unternehmensgründer oder Unternehmensgründerin. Und ist auch ganz etwas Ähnliches: Intrapreneure verwenden genau dieselben Methoden und haben dieselbe Denkweise wie Start-up-Gründer:innen, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen. Mit einem wichtigen Unterschied: Ihre Vorgehensweise ist angepasst an die Strukturen einer etablierten Organisation. Intrapreneure kombinieren ihr Wissen und ihre Erfahrung mit den Ressourcen ihres Unternehmens, um innovative Projektideen anzustossen.
Unvergessliche Beispiele für Intrapreneurship
Wir wissen, dass du ein kluges Köpfchen bist - und dass du vielleicht gar keine weiteren Erklärungen brauchst. Aber wir sprechen nun mal wirklich gern über Innovation. Deshalb haben wir uns entschieden, dir unsere drei beliebtesten Intrapreneurship-Beispiele vorzustellen. Diese sind:
- Gmail
- Elixir-Gitarrensaiten
- Und unser Favorit—Flamin Hot Cheetos
Gmail: Der Plan des 23. Mitarbeiters
Google Mail ist heute der beliebteste E-Mail-Dienst der Welt. Doch alles begann als persönliches Projekt von Paul Buchheit, einem Ingenieur bei Google. Eine der bekanntesten Innovations-Massnahmen von Google ist die so genannte 20-Prozent-Zeit-Regel. Dieses Intrapreneurship-Programm ermöglicht es Mitarbeitenden, bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitszeit nach eigenem Gutdünken für innovative Intrapreneurship-Projekte zu verwenden. Paul Buchheit begann seine Karriere 1999 als 23. Mitarbeiter von Google. Und er hatte einen Plan: Er nutzte seine Innovationszeit, um an einem webbasierten E-Mail-Dienst zu arbeiten. Die Google-Suchmaschine sollte darin integriert sein.
Viele bei Google waren skeptisch. Weder als Produkt noch aus strategischer Sicht überzeugte die Idee. Sie dachten, ein E-Mail-Dienst wäre zu weit weg von der Suchmaschine – das eigentliche Kerngeschäft von Google. Nichtsdestotrotz unterstützten die Firmengründer Larry Page und Sergey Brin das Projekt – glücklicherweise, muss man aus heutiger Sicht sagen: 2004 wurde Gmail eingeführt.
Damals waren Hotmail und Yahoo die Hauptakteure unter den kostenlosen, webbasierten E-Mail-Diensten - wow, lange ist es her! Heute ist Gmail mit mehr als 1,5 Milliarden aktiven Nutzer:innen ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette von Google. Die Einführung von Gmail führte zudem zur Integration von Online-Werbung in E-Mails und legte so den Grundstein für das Online-Werbemodell von Google – ein Modell, das den Tech-Riesen zu einem der finanziell erfolgreichsten Unternehmen der Geschichte macht.
Elixier-Gitarrensaiten: Unverhofft zum besseren Klang
Auch das amerikanische Unternehmen W. L. Gore & Associates, bekannt für die Herstellung von Gore-Tex-Materialien, hat ein Intrapreneurship-Programm namens Dabble Time. Gore-Tex wird vor allem für wasserdichte Outdoor-Ausrüstung verwendet. Ähnlich wie bei der 20-Prozent-Regel von Google ermöglicht die Dabble Time den Mitarbeitenden, zehn Prozent ihrer Arbeitszeit für persönliche Projekte aufzuwenden.
1995 experimentierte das Unternehmen mit der Verwendung von Polytetrafluorethylen (PTFE): Einem reibungsarmen Kunststoff zur Beschichtung von Kabeln, der in der Animatronik verwendet wird. Mitarbeiter Dave Myers erkannte, dass dieses Verfahren auch zur Beschichtung kleinerer Metallkabel – wie Gitarrensaiten – genutzt werden könnte. Während seiner Dabble Time rekrutierte er ein Marketing- und Produktionsteam, das ihn bei der Entwicklung des Projekts unterstützte.
Der Hauptvorteil von beschichteten Gitarrensaiten war – so glaubten Dave Myers und sein Team – dass sie beim Spielen angenehmer für die Fingerkuppen wären. Aber zu ihrer grossen fanden sie nach ausgiebiger Marktforschung einen noch grösseren Vorteil: Gitarristinnen und Gitarristen, die die beschichteten Saiten ausprobierten, berichteten von einem verbesserten Klang gegenüber Standardsaiten. Durch die Beschichtung schnitten die Saiten zwar tatsächlich etwas weniger ein. Doch etwas war viel wichtiger: Sie hielten die Töne länger als unbeschichtete Saiten.
Flamin’ Hot Cheetos: "Leg deinen Mopp weg."
Ein Ökosystem von Expert:innen kann dir dabei helfen, nicht zu viel Zeit mit schwierig zu realisierenden Ideen zu verschwenden. Und es schafft Freiräume: So kannst du dich auf jene Ideen konzentrieren, die realisierbar sind. Flamin' Hot Cheetos – die scharfen Maissticks mit Käsegeschmack – sind schon fast ein Klassiker unter den Snacks. Egal, ob du sie gern isst oder nicht: Du kannst nicht leugnen, dass sie auf der ganzen Welt sehr beliebt sind. (Und wenn du sie nicht magst: Noch besser. Mehr für uns.)
Und hier ihre Geschichte: Mitte der 1980er-Jahre kündigte Roger Enrico, CEO des amerikanischen Unternehmens Frito-Lay, eine neue Initiative an. Alle der 300 000 Mitarbeitenden des Unternehmens wurden aufgefordert, „sich wie Eigentümer:innen zu verhalten“. Kommt dir das bekannt vor?
Mitarbeiter Richard Montañez – ein Hausmeister – sah die Initiative als Gelegenheit, eine Produktidee vorzustellen: Er hatte bemerkt, dass die lokalen Geschäfte keine Snackprodukte für Latinos führten. Also beschloss er, seinen eigenen Snack zu erfinden. Er besorgte sich einige Cheetos ohne Käsearoma, nahm sie mit nach Hause und gab ihnen seine eigene hausgemachte Gewürzmischung hinzu.
Beeindruckt von Richard Montañez‘ Einsatz, stimmte Roger Enrico einem Treffen zu. Montañez brachte seine hausgemachten, scharfen Cheetos zum Treffen mit dem CEO und dem Vorstand von Frito-Lay mit – einzeln in Tüten verpackt und mit einem handgezeichneten Logo versehen. Sie waren so begeistert von seiner Idee, dass der CEO zu Richard Montañez sagte: „Leg deinen Mopp weg und komm zu uns.“
Flamin' Hot Cheetos ist eines der erfolgreichsten Produkte von Frito-Lay, und Richard Montañez wurde Bereichsleiter für den Verkauf im multikulturellen Umfeld sowie Förderung von Communitys. Seine Geschichte ist so inspirierend, dass sie unter der Regie von Eva Longoria verfilmt wurde: “Flamin` Hot”.
Haben dich diese Intrapreneurship-Beispiele dazu inspiriert, mit deinem Unternehmen einen ähnlichen Weg zu gehen? rready hilft Unternehmen dabei, Intrapreneurship zu fördern. Mit unserem KICKBOX-Programm begleiten wir deine Mitarbeitenden in ihrem Innovationsprozess, indem wir ein unterstützendes und anregendes Arbeitsumfeld schaffen. Mehr als tausend Unternehmen weltweit nutzen das evidenzbasierte Programm von KICKBOX: Von der ersten Ideenskizze bis zur Lancierung des neuen Produkts oder der neuen Dienstleistung.
Lasst euch das nicht entgehen: Wir haben die Tools, um dich und dein Team mit geballter Innovationskraft auszustatten. Wenn ihr rready seid, euer Unternehmen von Grund auf weiterzuentwickeln: Nehmt mit uns Kontakt auf.
Legt noch heute los!